25. September 2022
“If you want to teach people a new way of thinking, don’t bother trying to teach them. Instead, give them a tool, the use of which will lead to new ways of thinking.”
Buckminster Fuller
Wir haben für den Rat für Nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit auf der Spielstraße Forster Straße eine mobile und modulare „Donut Werkstatt“ für nachhaltiges Handeln aufgebaut und Donut Ökonomie erfahrbar gemacht. Zu jedem der Donut Prinzipien konnten die Besucher:innen an 7 Stationen ein “Werkzeug” ausprobieren, ein kleines Experiment durchführen oder ein Rätsel lösen. Wir wollten einen humorvollen, spielerischen Erkenntnisgewinn schaffen, ein haptisches AHA-Erlebnis und eine positive Erinnerung an etwas, das komischerweise Donut Ökonomie heißt, und grundsätzlich mit dem Leben einer und eines jeden zusammenhängt.
Station zum Donut Prinzip 7 „Nach Wohlergehen statt nach Wachstum streben“
Wachstum an sich ist kein Ziel oder Selbstzweck. Wachstum ist eine Phase im Kreislauf von Werden und Vergehen. Vor diesem Hintergrund fragen wir: “Was muss in einer Gesellschaft wachsen, damit sie gut für alle funktioniert?” Am Ende des Nachmittags zeigte sich deutlich, dass Qualitäten wie Kooperation, Sensibilität für Diskriminierung oder Respekt für die Natur und die Würde jedes Menschen viel Zuspruch haben. Wachstum von Konsum, Eigentum oder Bruttoinlandsprodukt wurde hingegen deutlich abgewählt. Individuelle Freiheit sowie Wettbewerb und Konkurrenz wurden differenziert bewertet und debattiert.
Station zum Donut Prinzip 3 „Die menschliche Natur nähren“
„Was vermehrt sich, wenn man es teilt?“
Welche Gedanken kommen Ihnen da zuerst in den Sinn? Unseren Gästen fiel „Liebe“, „Lachen“, „Freundlichkeit“, „Wissen“, „Corona“ und vieles mehr ein. Donut Ökonomie regt zum Perspektivwechsel an: Weg vom Bild des Menschen an der Spitze der Pyramide hin zur Position des Teilnehmenden im Netz des Lebens. Was macht uns Menschen wirklich aus? Wie können wir eine Kultur des Vertrauens und der Wertschätzung aufbauen? Als kleine Erinnerung daran haben wir Portionen von Hermann-Teig mitgegeben, den uns die Bäckerei SoLuna zur Verfügung gestellt hat – eine immer wieder erneuerbare Ressource zum Vermehren und Teilen – und natürlich zum Nähren mit köstlichem Brot.
Station zum Donut Prinzip 6 „Regenerativ Handeln“
In Kooperation mit ZirkulierBar, dem Netzwerk Nährstoffwende, haben wir uns die Hände schmutzig gemacht und beim Kneten von Samenbällen darüber gesprochen, welche Möglichkeiten und Chancen in der Kreislaufwirtschaft liegen. Dazu haben wir die im Netzwerk beforschte Komposterde aus Trockentoiletten mit Lehm, Blumenerde, Wasser und Blumensamen vermischt. Große und kleine Gäste hatten viel Spaß bei der Matschparty und im kommenden Frühling sehen wir hoffentlich überall die bunt blühenden Ergebnisse.
Unsere Werkstatt war die diesjährige Haupt-Aktion des Rates für Nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit, die ihr zehnjähriges Bestehen feierten. Darüber hinaus war die Aktion in die internationale SDG-Kampagne #FlipTheScript eingebettet. Da sich das Konzept Nachhaltigkeit bis in jedes Detail des Aktionstages durchsetzen sollte, haben wir die Bauteile weitgehend aus gebrauchten und wiederverwerteten Materialien aus dem Haus der Materialisierung zusammengesetzt. Dort haben uns die Baufachfrauen mit ihrem kreativen Know-How und ihrem Werkzeug-Equipment bei der Umsetzung unterstützt. Es ist großartig und ein Geschenk, dass es einen solchen Ort gelebter sharing economy in Berlin gibt. Das Prinzip der Wiederverwendung hat auch die Grafikerin Wiebke Dane umgesetzt und alle Schilder auf Schnittresten der Druckerei New Wave drucken lassen. Wir haben alles modular und zum einfachen Auf- und Auseinanderbauen gestaltet, sodass wir die Werkstatt für andere Veranstaltungen wieder verwenden können. Aktuell arbeiten wir daran, das Konzept der Donut Werkstatt adaptierbar und ausleihbar weiter zu entwickeln.
Bei Interesse bitte melden!