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Workshop auf der re:publica: Wirtschaft neu denken – Mit einem Donut in die Zukunft rollen

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28. Mai 2024

Kann es ein schöneres Feedback geben als „aufschlussreich“, „kurzweilig“, „heilsam“? Vielen Dank an die Teilnehmer:innen unseres Workshops für das Interesse, das Vertrauen, das Mitmachen und gemeinsam Lachen.

Nachdem wir die 7 Donut-Prinzipien zu einem Magazin im Hosentaschenformat zusammengebastelt haben, sind wir in zwei von ihnen ein bisschen tiefer eingetaucht. Zu Prinzip #3 – Die Menschliche Natur Nähren gaben wir einen kurzen Überblick über die uns prägenden Glaubenssätze vom selbstsüchtigen und berechnenden homo oeconomicus. Gemeinsam haben wir ein anderes Bild des Menschen entgegengesetzt. Darin traten Eigenschaften wie fürsorglich, großzügig, humorvoll, aber auch verletzlich oder gestresst hervor. Auf die Frage, welche davon wir mehr nähren sollten, fanden besonders Empathie, Widerstandsfähigkeit und Frustrationstoleranz Zustimmung.



Anschließend haben wir ein paar Aspekte von Prinzip #4 – Systemisches Denken beleuchtet, das unserer Meinung nach essenziell für den Systemwandel ist. Wir haben spielerisch ein einige Impulse zur Problematik linearen Denkens und zur Notwendigkeit von Perspektivwechseln und Überprüfung der eigenen Vorannahmen gegeben – und konnten hoffentlich Neugier wecken, das große Feld Systemischen Denkens weiter zu erkunden.

Ein Echo der Frage, wer wir als Menschen sein wollen gab es unter anderem in der WDR-Übertragung vom Gespräch mit Bundeswirtschaftminister Robert Habeck : Ob wir in einem Land leben wollen, in dem es nur darum gehe, dem (politischen) Mitbewerber die gemeinsten Unterstellungen vorzuwerfen: „So wollen wir doch nicht sein.“

Uns das einzugestehen und anzuerkennen, dass wir alle emotionale „Blobs“ sind und jede unserer Entscheidungen von Emotionen geleitet ist, hat Maren Urner in ihrer Keynote als Reifeprüfung aufgetragen. Wenn wir aus Absurdistan rauskommen wollen, müssen wir aufhören, uns die falschen Geschichten zu erzählen und mit radikaler Aufmerksamkeit, radikaler Ehrlichkeit und radikaler Verbundenheit die Machtfrage und die grundlegende Frage nach dem Wofür neu stellen.

Damit schloß sich der Kreis zur Eröffnungsrede von Jagoda Marinic über Sanfte Radikalität und ihrem Plädoyer dafür, das Gute zu stärken, nicht die Defizite, sondern die Ressourcen zu sehen, in Binarität nicht zu verhärten, sondern verwundbar zu bleiben, die eigene Fluidität anzuerkennen und im Alltag Freundlichkeit zu üben.

Es war ermutigend zu sehen, dass die re:publica 2024 mit ihrem Motto „Who Cares?“ diesen Überlegungen eine Bühne bereitet und den Resonanzraum geöffnet hat.
Wir hoffen, dass viele die Einladung zu mehr sanfter, radikaler Menschlichkeit annehmen.

https://re-publica.com/de/session/wirtschaft-neu-denken-mit-einem-donut-die-zukunft-rollen